Denkmal für den Leistungsschutz

Bundesarchiv_Bild_146-1972-028-14,_Anschluss_ÖsterreichBetrachtet einer die Milliarden, die in den vergangenen hundert Jahren – in den letzten achtzig zumal – Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunkanstalten, TV-, Filmproduktionen, Verlage, kurz: Dienstleister des Zeitgeistes verdienten, indem sie sich mit Adolf Hitler befassten, dann erhebt sich die Frage, ob der Fluch des Regimes für sie nicht ein wahrer Segen war und bleibt.

Genau beziffern lässt sich wohl nie, wieviel Gewinn am quotentauglichen Thema “Gröfaz” (für die weniger trainierten jungen Leser: “Größter Führer aller Zeiten”) gemacht wurde – es ist jedenfalls ein kolossaler Haufen Geld. Übertrieben ist es nicht, wenn ein Anonymus im Kommentar eines Weblogs dem gebürtigen Österreicher, der infolge deutscher Schwarmintelligenz zum Anführer einiger Millionen Helden, Aufpasser, williger Helfer bei Experimenten an lebenden Menschen wurde, heute den Titel Gröcil (“Größter Content- und Ideenlieferant”) verleiht.

Die Wertschätzung für ihn hält sich dennoch in Grenzen. Ohne irgendwem einen Vorwurf daraus machen zu wollen: der Gröcil hat, gemessen an den von ihm generierten Einnahmen und Aufmerksamkeitswellen, viel Undank bei den Medien geerntet . Die neueste Ausgabe von “brand eins” lässt indes hoffen: Nordkoreas konkurrenzloser Hersteller von Megadenkmälern insbesondere für göttergleiche Führer oder andere Symbolfiguren wurde dort ausführlich porträtiert. Aus sicheren Qualimed-Quellen (kein Pharmaunternehmen, sondern die Interessen- und Worthülsengemeinschaft deutscher Qualitätsmedien) kommen Hinweise, dass eine gemeinsame Initiative aller deutscher Leistungsschützer ein 55 Meter hohes Denkmal für den Gröcil in Auftrag geben will. Nur der Standort ist strittig, favorisiert wird allerdings der größte Nutznießer in Hamburg. Gerüchte, wonach eine Fertigstellung eigentlich schon zum Abschied von Guido Knopp geplant, wegen eines Einspruchs aus Pjöngjang aber verschoben wurde, ließen sich nicht bestätigen.

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