Gesundheit – auf Zuteilung?

Thermalquellen schätzten schon die Römer vor 2000 Jahren

Seit ein paar Wochen hat Baden-Baden neben zehn anderen bedeutenden Kurorten den Status als Weltkulturerbe. Das Friedrichsbad, denkmalgeschützt und mit Thermalwasser aus einer inzwischen als nicht trinkbar eingestuften einstigen Heilquelle gespeist, ist dank Coronamaßnahmen seit 1 1/2 Jahren dicht. Wir haben dort ein Guthaben, es würde uns etliche entspannte Stunden in der einmaligen, kunstvoll ausgestatteten Oase körperlichen und seelischen Wohlbehagens verschaffen. In den vergangenen Jahren hielt uns das Heilbad vermutlich etliche Infektionen vom Hals. Gäbe es nicht Lockdowns, deren Nutzen beim Versuch, Infektionen mit dem Sars-Cov2-Virus einzudämmen zweifelhaft ist, täte es das auch weiterhin.

Gutscheine für das nebenan gelegene Spaßbad „Caracalla“, ein Geschenk zum 70sten Geburtstag – liegen seit fast einem Jahr ungenutzt herum, weil dort „3G“ gilt, wir als Ungeimpfte keinen Zutritt haben, ihn auch nicht wünschen, solange durchgeknallte Politbürokraten Grundrechte außer Kraft setzen, weil aus dem angeblichen Kampf gegen ein Virus längst ein Kampf gegen Menschen wurde, deren Denken vom verordneten Konsens abweicht.

Was tun?

Wir freuen uns einfach des Lebens an Orten, wohin der „Arm des Gesetzes“ – er ist längst zum Arm despotischer Verordnungen gegen Sinn und Wirksamkeit des Grundgesetzes geworden – nicht reicht. Das war in der DDR und ähnlichen sozialistischen Paradiesen, etwa im China der Maoistischen Kulturrevolution, in Sowjetrussland und seinen osteuropäischen Satelliten Strategie zum Überleben. Mühsam, aber am Ende erfolgreich.

Heute ist die Frage, was der Unterdrückung schneller den Garaus macht – der wirtschaftliche Kollaps aufgrund aberwitziger Planwirtschaft nach linksgrün-totalitärem Muster, der Übergang ins Kalifat, auf den die ungeregelte Einwanderung hinarbeitet, oder das schlichte Verweigern des Gehorsams von Seiten jener, deren Steuern, Rundfunkbeiträge und Sozialabgaben den Politbürokraten samt ihren Satrapen in Medien und NGO ein Leben in Saus und Braus finanzieren – und die gern das selbstverständliche Recht auf freien Zugang zum Weltkulturerbe wahrnähmen, das es ohne sie nicht gäbe.

Es bleibt spannend.

Frühling im Januar

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Ich kann mich nicht erinnern, je zuvor an einem 12. Januar Hunderte blühender Krokusse in Baden-Badens Lichtentaler Allee, dieser kilometerlangen Parklandschaft ohnegleichen, gesehen zu haben. Mitte Februar, ja, da reichten bisweilen die Krokusprozessionen von Einheimischen und Gästen von der Innenstadt bis hinaus zum Kloster, dann erfreuten Hunderttausende bunter Kelche die Herzen, die Stimmung von Menschen vieler Nationalitäten erhob sich über Alltagsgrau und politische Zwistigkeiten hinweg hinauf ins Blau, Sonne und Frühling lächelten, noch der letzte Miesepeter lächelte zurück.

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In der Gönneranlage, wo in wärmeren Jahreszeiten zahllose Rosensorten,  Lavendel, Blauraute, Zitronenbäume, blühende Rabatten bezeugen, was die hiesige Stadtgärtnerei an Können, Geschmack und Fleiß alljährlich zu investieren bereit und im Stande ist, sammelt der Graureiher Regenwürmer. Er ist immer gern bereit, sich fotografieren zu lassen, vermutlich hat er mitbekommen, dass Menschen in Baden-Baden gern vor Kameras posieren, er testet seit Jahren, wie nahe sie sich an ihn heran trauen.

IMG_20180112_143436Der letzte Sturm hat ein paar große alte Bäume umgeweht. Unterm Wurzelwerk der 130jährigen Ulme hat Herr Amsel ein Versteck mit Nahrungsreserven gefunden, aus dem er mich skeptisch beäugt. Den Winterlingen ist egal, dass ihnen der Boden unter den Füßen weggekippt ist: So kriegen sie noch mehr Sonne und blühen einfach: Nächste Woche, sagen die Meteorologen, gibt’s Frost und Schnee, aber vermutlich wissen Frühjahrsblüher dank ihres eigenartigen vegetativen Gedächtnisses, dass solche Intermezzi in Baden-Baden kurz sind. Sie haben sie noch immer überstanden.

Und für diese Art Botschaften bin ich überaus dankbar.