Jubelstimmung

Rotkehlchen_korrJeden Jahres Wunder geschieht wieder: Das große Blühen beginnt, der Winter soll vergessen werden, die Straßencafés machen Geschäfte, nur fanatische Nichtraucher   haben etwas zu meckern. Die Leute könnten etwas über den Wert des Lebens lernen. Leider merken viele gar nicht, was.

Es sind die leisen Laute, die mich bannen
Ein unbezahlbar unbezahltes Lied
In fremder Sprache, nicht für mich bestimmt
Voll Inbrunst – weiß noch einer, was das ist?
Und nicht im Film, nicht mikrofonverstärkt
Nicht lichtumkränzt, nicht öffentlich beklatscht!
Es rührt ein Namenloser mir das Herz
So tief wie’s keine Macht der Welt vermöchte.
Er singt dem Schnee das letzte Lebewohl.
Er singt Triumph der Nacht, dem Frost, dem Tod.
Er singt die Liebe und ist liebeskrank
Und schreit sein winzigkleines warmes Leben
Mit aller Kraft in wintergraue Welten.
Und er beschämt mich tief
Den kohle-, stein- und stahlbewehrten Riesen.
Ich steh vorm frühlingslechzenden Gezweig
Und kann vom Federbalg den Blick nicht lassen
Wie er all Lust und Leid aus voller Kehle
So zu Musik macht, wie’s sonst keiner tut.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..